Interview von 2009
Im August 2009 erschien das erste von Markus Paßlick geschriebene Buch mit dem Titel „Das abenteuerliche Leben der Dinosaurier“ im Coppenrath Verlag, in dem er eine spannende und informative Geschichte über das Leben der Dromaeosaurier erzählt. Zwei Monate später habe ich Markus zu seiner Autorentätigkeit befragt.
Brita: Seit August ist dein erstes Buch auf dem Markt. Es ist ein Kinderbuch über „Das abenteuerlich Leben der Dinosaurier“. Warum ein Kinderbuch?
Markus: Die Idee stammt von der bekannten Illustratorin Thea Roß. Sie hat bereits an die 150 Kinderbücher illustriert und teilweise auch selbst geschrieben. Wir wollten eigentlich ein Buch über Libellen machen, aber der Coppenrath-Verlag schlug uns das Thema Dinosaurier vor. Da es bereits sehr viele Dino-Bücher auf dem Markt gibt, hatten wir die Idee, das Leben der Dinosaurier in eine zoologisch korrekte Geschichte zu verpacken – informativ und spannend. Aber ich hatte mir das Schreiben für ein Kinderbuch wirklich leichter vorgestellt. Thea hat mir dabei sehr geholfen und natürlich die Chef-Lektorin des Coppenrath-Verlages, Nicola Droege. Kinder brauchen kurze Sätze, die in sich logisch sind und trotzdem geschmeidig einen größeren Faden verfolgen. Wie gesagt: Hört sich leichter an, als es ist. Ich habe die Geschichte konzipiert und mit Thea überlegt, wie die Bilder dafür aussehen könnten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Foto: Brita
Brita: Nach zwei Monaten ging das Buch bereits in die zweite Auflage. Wird es auch eine Fortsetzung geben?
Markus: Ja, Thea und ich arbeiten gerade daran. Nach und nach wollen wir die Reihe „Wild und gefährlich“ mit verschiedenen Tierthemen füllen. Im nächsten Buch geht es aber nicht um Dinosaurier. Mehr verrate ich noch nicht.
Brita: „Das abenteuerliche Leben der Dinosaurier“ ist zwar das erste im Buchhandel erhältliche Werk von dir, aber nicht dein erstes Werk als Autor. Wann hast du mit dem Schreiben angefangen? Wenn ich mich recht erinnere, fing deine Autorentätigkeit bei Harald Schmidt an. Wann und wie war das?
Markus: Das war 1996, die „Harald Schmidt Show“ war gerade ein halbes Jahr auf Sendung. Götz war als Gast in die Show eingeladen und wir spielten live einen Titel aus der damals aktuellen CD „Zazou“. Ich kannte Ralf Husmann, einen der damaligen Chef-Autoren von Harald Schmidt. Bei einem After-Show Bier im Capitol fragte er mich, ob ich mir vorstellen könnte Gags für die Show zu schreiben. Das habe ich probiert und war damit recht erfolgreich. Ich hatte dann das Angebot, die Tage, die ich nicht mit Götz auf Tour bin, bei der Produktionsfirma „Brainpool“ für Harald Schmidt zu arbeiten. 1998 gründete Harald seine eigene Firma und bot mir einen festen Vertrag an. Ich war anfangs für den Stand-up-Teil der Show verantwortlich. Durch die vielen Konzerte mit Götz konnte ich diese Aufgabe aber nicht lange übernehmen. Ich habe dann Gags für ihn geschrieben, Studio-Aktionen ausgedacht und war häufig auch Studio-Gast als Zoologie-Experte. Mein Vertrag endete 2003, ich schreibe aber hin und wieder noch als freier Autor für die Show.
Brita: Danach gab es weitere Projekte zum Beispiel mit Cordula Stratmann…
Markus: Ich habe Cordula bei der WDR-Sommershow „Casino Royale“ kennen gelernt. Wir haben uns gleich gut verstanden. Damals lief auf „tm3“ ihre Sendung „Manngold“. Für die habe ich mir die Rubrik „Ein Mann – ein Wort“ ausgedacht. Die bestand, wie der Titel schon sagt, aus einem Mann und einem Wort. Naja, die Show gibt es halt nicht mehr… Ich habe dann noch für „Sonst gerne“ und „Die kleine Cordula Stratmann Show“ geschrieben. Im Laufe der Jahre habe ich Gags und Ideen für viele Comedians geliefert, u.a. für „7 Tage, 7 Köpfe“, Ralf Schmitz und Eckart von Hirschhausen. Dazu auch Moderationen für Gala-Shows, z.B. für „3 Orchester und Stars“, ein Konzert im Olympiastadion, im Rahmen der Fußball-WM oder zum Grand Prix-Vorentscheid in Berlin, beides moderiert von Reinhold Beckmann. Daneben entwickle ich Konzepte für neue Fernsehformate.
Brita: Für „Zimmer frei“ denkst du dir Spiele und Bilderrätsel aus. Gab es schon mal einen Gast zu dem dir gar nichts eingefallen ist?
Markus: Für „Zimmer frei“ arbeite ich seit 2003. Ich bin einer der fünf Autoren, die sich die Spiele und Bilderrätsel ausdenken. Ich bin aber nur selten vor Ort und muss nicht, wie die anderen vier Kollegen, die Spiele ausprobieren und ganze Sendungen betreuen. Der Job ist wirklich ein Traum, weil die Ideen der Autoren von der Requisite wunderbar umgesetzt werden. Vor allem die eigens für den Gast gestalteten Zimmer sehen toll aus. Das hat schon so manchen Gast zu Tränen gerührt. Aber zu deiner Frage: Klar gibt es Gäste, zu denen mir nicht so viel einfällt, aber dafür sind wir ja fünf Autoren und nicht nur einer. Da wäre man bei 40 Shows im Jahr alleine auch überfordert. Die meisten Aktionen und Spiele ergeben sich im Kollektiv.
Brita: Kennst du auch die Situation: leeres Blatt und leerer Kopf? Wenn ja, hast du für dich ein Rezept, wie du die Gedanken wieder in Schwung bekommst?
Markus: Einfach anfangen zu schreiben, die ersten Ideen sind oft die besten und klarsten. Und wenn es mal wirklich nicht läuft, hilft mir immer Bewegung und Frischluft, entweder im Garten oder ein kleiner Sparziergang.
Brita: Gibt es überhaupt ein leeres Blatt Papier, oder schreibst du am Rechner?
Markus: Ich schreibe am Rechner, aber erste Entwürfe kritzele ich gerne mit einem Bleistift auf Papier. Im Urlaub habe ich ein Notizbuch dabei, auf Tour mit Götz Alsmann tippe schnelle Ideen in mein iPhone.
Brita: Mit Götz arbeitest du schon sehr lang musikalisch zusammen. Macht das die Autorenarbeit für „Götz Alsmanns Nachtmusik“ schwieriger oder einfacher?
Markus: Das macht die Zusammenarbeit definitiv leichter. Wenn ich für Künstler schreibe, stelle ich mir vor, wie sie es auf der Bühne oder auf dem Bildschirm sagen würden, die Stimme, die Betonungen. Götz hat eine ganz andere Sprache als Reinhold Beckmann oder Ralf Schmitz. Diese Sprache muss man als Autor treffen. Götz ist ja nicht nur mein Chef, er ist ein guter Freund. Ich höre seine fein gesetzten Sätze nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Auto während der Tour, im Restaurant oder beim Karten spielen. „Gätz Alsmanns Nachtmusik“ ist ein einzigartiges Format, gehobene Live-Musik mit unterhaltsamen Moderationen, ein vergessenes Format im deutschen Fernsehen. Das kann nur Götz Alsmann. Und durch die Nachtmusik im ZDF sind schon tolle Kontakte entstanden. Thomas Quasthoff, der weltberühmte Bariton, hat nicht nur mit uns in der Nachtmusik gesungen, er hat bei der Premiere unseres neuen Bühnen-Programms in der Kölner Philharmonie spontan eine Zugabe mit uns gegeben. Eine Ehre für uns und das Publikum. Ich habe auch die Bücher für die Verleihung des Echo-Klassik 2008 und 2009, moderiert von Nathalia Wörner und Götz Alsmann, geschrieben. Vor allem die Verleihung in der Semperoper war ein echtes Erlebnis.
Brita: Welche Pläne hat der Autor Markus Paßlick? Wird es irgendwann auch einen Roman geben?
Markus: Zunächst ist das neue Kinderbuch an der Reihe. Dann geht es im Januar mit „Zimmer frei“ weiter und natürlich mit der nie endenden Tour mit Götz. Für einen Roman braucht man viel Zeit, aber wer weiß, vielleicht finde ich die ja irgendwann und irgendwo.